„Morle schnurrt“ – Buchrezension

(Dieses Buch wurde uns kostenfrei vom Verlag zur Verfügung gestellt)

Die Katzenliebhaberin Stephanie Friedrich hat sich in ihrem Buch „Morle schnurrt“ viele Gedanken darum gemacht, wie man das Leben seiner Stubentiger spannender gestalten kann.

Leider ist es ja oft so, dass Accessoires für Katzen zwar praktisch für unsere Fellnasen sind, aber meistens nicht besonders hübsch aussehen. Oder, es werden Materialien wie Plastik oder Kunstfaser verwendet, die alles andere als nachhaltig sind.

„Morle schnurrt“ enthält insgesamt 20 Anleitungen, wie man schöne und nachhaltige Accessoires für seine Stubentiger selber machen kann. Dabei sind der Kreativität natürlich keine Grenzen gesetzt. Es gibt Nähprojekte, tolle Spielzeugideen für Filzfans, Basteleien aus Holz und sogar eine Kategorie die sich mit dem Thema „Upcycling“ beschäftigt. Und natürlich werden auch Rezepte für selbst gemachte Leckerlies vorgestellt.

Was sofort auffällt, wenn man das Buch ansieht, ist die Qualität der Fotos. Hier hat sich die Autorin wirklich wahnsinnig viel Mühe gegeben und mit einer tollen Fotografin zusammen gearbeitet. Es sind tolle Schnappschüsse dabei, die die Katzen beim „testen“ der vorgestellten Accessoires zeigen. Auch die Druckqualität der Fotos ist sehr gut. Man hat hier wirklich das Gefühl, ein hochwertiges Produkt in den Händen zu halten.
Doch nicht nur die Bebilderung weist eine gute Qualität auf, auch die Aufmachung des Buches ist sehr schön gelungen. Die Autorin unterteilt die Projekte in „Nähen“, „Filzen“, „Holz“ und „Upcycling“. Wobei im Bereich „Upcycling“ auch die Leckerlierezepte untergebracht sind. Alle Anleitungen sind Schritt für Schritt erklärt und zu jedem Arbeitsschritt gibt es Fotos, die die Erklärung verdeutlichen sollen. Zusätzlich ist jedes einzelne Projekt mit einem Schwierigkeitsgrad, in Form von Katzengesichtern, versehen. Je mehr Katzengesichter, desto schwieriger ist die Umsetzung des Projekts. Die Aufmachung der Anleitungen erinnert somit ein bisschen an Koch- und Backbücher für Anfänger, was ich persönlich sehr schön finde.
Da ich sowieso ein visueller Mensch bin, tue ich mich mit reinen Textanleitungen oft sehr schwer. Ich finde es viel einfacher, sich an Bildern zu orientieren und ziehe deshalb bebilderte Anleitungen immer einer reinen „Textwüste“ vor 🙂

Auch die Auswahl der Projekte ist sehr gut gelungen. Für die meisten Accessoires (beispielsweise die Hängematte oder eine selbst gefilzte Spielmaus) benötigt man nur wenige Artikel, um das Projekt umzusetzen. Eine Nähmaschine oder Filznadeln sind hier natürlich Voraussetzung. Aber, zu jeder Anleitung gibt es wieder einen kleinen Kasten, in dem darüber informiert wird welche Materialien und Werkzeuge man benötigt. Für die Nähprojekte würde ich allerdings etwas Näherfahrung voraussetzen, schon alleine damit man weiß welche Stoffe für das Projekt geeignet sind. Auch eine gewisse Erfahrung beim filzen kann nicht schaden. Dennoch bin ich der Meinung, dass die meisten Projekte auch für Anfänger sehr gut geeignet sind.
Einzig die Ideen für die Holzaccessoires, z.B. eine große Holzbox für das Katzenklo oder ein Kuschel- und Klettermodul, finde ich etwas anspruchsvoller. Hier braucht es nicht nur eine gewisse Erfahrung, sondern auch einiges an Werkzeug, wie verschiedene Sägen. Wer allerdings eine gut ausgestattete Werkstatt hat oder die Gerätschaften von Freunden leihen kann, dürfte auch mit diesen Anleitungen keine großen Probleme haben.

Was mir an dem Buch nicht so gut gefällt, sind die Rezepte für die Leckerlies. Von der Aufmachung her sind sie genauso gut gestaltet wie der Rest des Buches. Selbst wenn man keine große Affinität zum Kochen und Backen hat, ist die Herstellung dieser Leckerlies kein großes Problem.
Stören tun mich hier die verwendeten Zutaten. Die Leckerlies bestehen aus einem Anteil Fisch und werden dann mit Kartoffeln, Getreideflocken (beispielsweise Hafer) oder Getreidemehlen (beispielsweise Weizen) angereichert.
Meist handelt es sich bei dem Fisch um Thunfisch aus der Dose, der für Katzen alles andere als gesund ist. In einem Rezept wird als Alternative Leberwurst vorgeschlagen. Diese ist jedoch immer mit Salz und Gewürzen angereichert, da sie ja für den menschlichen Verzehr gedacht ist. Auch das ist nicht gerade artgerecht für eine Katze.
Leider sind auch Kartoffeln und Getreide für Katzen ungeeignet, da sie oft Auslöser für Lebensmittelallergien sind, unter denen der Tiger dann ein Leben lang leidet. Deshalb sollte man nicht nur beim Nassfutter, sondern auch bei Leckerlies auf Produkte verzichten, die Kartoffeln oder Getreide in Form von Flocken oder Mehlen enthalten. Eine Alternative wären hier Trockenfleisch-Leckerlies, die man auch ganz einfach selbst herstellen kann.

Mein Fazit:
Insgesamt finde ich die Aufmachung des Buches „Morle schnurrt“ sehr schön. Man merkt, dass hier mit ganz viel Liebe zum Detail gearbeitet wurde. Nicht nur die Qualität des Drucks und der Fotos ist sehr gut, auch die Anordnung der Projekte ist überaus durchdacht. Es gibt genug Anleitungen, die sich mit wenig Aufwand und ohne hohe Materialkosten umsetzen lassen. Selbst handwerklich unbegabte Menschen finden in diesem Buch auf jeden Fall Projekte, die sie leicht bewerkstelligen können.
Einzig die Rezepte für die Leckerlies würde ich nicht anwenden und meinem Tiger auch nicht füttern. Leider wird hier mit vielen ungesunden Zutaten gearbeitet und auch wenn die Katze solche Leckerlies nicht als Hauptmahlzeit bekommt, können sie doch u.U. zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen, wie Allergien, führen.
Ansonsten kann ich das Buch wirklich uneingeschränkt empfehlen, zumal die Autorin auf der letzten Seite sogar Bezugsquellen für Näh- und Filzmaterialien nennt.

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1 Kommentar

    • Benni Adams on 27. September 2018 at 15:42
    • Antworten

    Finde ich echt klasse 🙂
    LG, Benni

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